Gestaltungssatzung für die Altstadt
Die Stadt Lübbenau Spreewald schloss sich 1992 der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ im Land Brandenburg an. Ziel dieser Arbeitsgemeinschaft ist es, die jeweilig einzigartigen historischen Stadtkerne vor dem Verfall zu retten, die historische Bausubstanz zu bewahren, mit neuem Leben zu füllen und dabei noch den hohen Ansprüchen des städtebaulichen Denkmalschutzes Rechnung zu tragen. Auch um diese Ziele zu erfüllen, wurde 1994 eine Gestaltungssatzung für den Bereich der Altstadt von Lübbenau/Spreewald erarbeitet.
In der Gestaltungssatzung werden verbindliche Regelungen für die Gestaltung von Gebäuden und Grundstücken getroffen. Sie gibt Bauherren einen gestalterischen Rahmen vor, in den sich Neu-, Um- und Ausbauten einzufügen haben. Dabei dient sie dem Interesse eines harmonischen städtebaulichen und architektonischen Gesamtbildes und soll als Hilfsinstrument aller Beteiligten dienen, um die für den Bereich Altstadt vorgegebenen Sanierungsziele eigentümlichen Charakter der Altstadt zu bewahren.
Das vollständige PDF der Gestaltungssatzung finden Sie hier:
Zielstellung
Der enge Bezug zwischen dem klar ausgeformten Stadtraum entlang der Durchgangsstraße und dem umgebenen Naturraum mit den Kanälen, die im Stadtraum immer wieder unvermittelt in Erscheinung treten, ist ein wesentliches Charakteristikum der Stadt Lübbenau/Spreewald.
Darin ist für die Stadt nicht allein eine pittoreske Situation zu sehen; sondern vielmehr ein Zeugnis ihrer außergewöhnlichen Entstehungsgeschichte, als Stadt, die sich an zwei unterschiedlichen, jedoch gleichwertigen Erschließungssystemen von Wasser- und Landweg entwickelte und diese Eigenheit bis zum heutigen Tage bewahren konnte. Daher ist im Erhalt der Räume mit ihren spezifischen Qualitäten eine übergeordnete Zielsetzung jeder Planung zu sehen. Konkret bedeutet dies zunächst, die Baulücken in der Altstadt zu schließen, um den geschlossenen Stadtraum wieder herzustellen.
Nicht zuletzt liegt die Attraktivität eines Ortes, auch für den Tourismus eher in der Funktionsvielfalt eines lebendigen und authentischen Gemeinwesens, als in einer rein kommerziellen Kulissenstadt. Daher scheint es angebracht, die noch existierende, typische Funktionsmischung innerhalb der Stadt zu erhalten.